1977 Das Frauenreferat der Österreichischen HochschülerInnenschaft der Universität Graz wird von den Studentinnen des Frauenzentrums Bergmanngasse gegründet. Sie bilden an einzelnen Instituten feministische Arbeitsgruppen.
1980er Erste Lehrveranstaltungen zu expliziten Frauenthemen werden von Wissenschafterinnen abgehalten: Philosophie, Psychologie, Romanistik, bes. aber Pädagogik, Germanistik und Geschichte.
1985 Überfakultärer Zusammenschluss von Studentinnen und Universitätsassistentinnen an der Universität Graz zur Projektgruppe „Interdisziplinäre Frauenstudien“: Frauenforschung sollte „das bestmögliche Wissen über die menschliche Lebenssituation … gewinnen“. Beteiligt waren in den 1980ern u.a.: Anneliese Felber, Irmtraud Fischer, Elisabeth Katschnig-Fasch, Cecile Huber, Agnes Kurtz, Beate Frakele, Elisabeth List, Gertrude Pauritsch, Roswith Roth, Karin Schmidlechner, Gertrud Simon, Käthe Sonnleitner, Ingrid Spörk, Ulrike Tischler, Silvia Ulrich, Brigitte Verlic.
1986 Erste Interdisziplinäre Ringvorlesung mit dem Titel „Weiblicher Lebenszusammenhang und Wissenschaft“ an der Universität Graz.
1987 Interdisziplinäre Frauenringvorlesung mit dem Titel „Kinder machen“ und Symposium „Menschenproduktion und Nachkommenschaft im Zeitalter der Gentechnologie“ an der Universität Graz.
1988 Interdisziplinäre Ringvorlesung zum Thema „Die heilige Familie. Geschlechterverhältnis und Formen des familialen Zusammenlebens“.
1988 Offene Arbeitsgruppe des Senats „Frauen an der Universität“ wird gegründet und koordiniert das Lehrangebot für die Fächerkombination „Interdisziplinäre Frauenstudien“ und die Vergabe der überfakultären Lehraufträge zur Frauen- und Geschlechterforschung (finanziert aus dem sogenannten „Frauentopf“ des Wissenschaftsministeriums). Empfehlungskatalog an den Senat u.a: Einrichtung eines interfakultären Institutes für Interdisziplinäre Frauenstudien und Implementierung der Frauenforschung als empfohlene Fächerkombination.
1988 Bericht zur „Situation der Frauenforschung an der Universität Graz“, Projektleitung: Elisabeth List.
1989 Die erste österreichische Wissenschafterinnentagung findet in Baden bei Wien statt.
1990 Das Blockseminar zum Thema „Wie weibliche Freiheit entsteht“ wird von Lehrenden der Ringvorlesung angeboten.
1990 Novelle des Universitätsgesetzes (UOG 1975), die jede Universität zur Einrichtung eines Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen (AKGL) als gesetzlich verankerte Beratungs- und Kontrolleinrichtung in allen Fragen des Diskriminierungsschutzes, der Gleichstellung der Geschlechter und der Frauenförderung verpflichtet.
1991 Beginn der Gespräche zwischen Vertreterinnen der offenen Arbeitsgruppe des Senats „Frauen an der Universität“ und dem Bundesministerium über die Gründung einer Koordinationsstelle für Frauenforschung und Frauenstudien. Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen stellt einen Antrag auf Einrichtung einer Besonderen Universitätseinrichtung §83, Abs5 UOG 1975.
1992 Genehmigung des Bundesministeriums für eine derartige Einrichtung für alle drei Grazer Universitäten.
1993 Einrichtung der Interuniversitären Koordinationsstellen für Frauenforschung und Frauenstudien in Wien und Linz.
1993 Erstes kommentiertes frauenspezifisches Lehrveranstaltungsverzeichnis an der Universität Graz durch das Frauenreferat der ÖH.
1994 13. Juni: ERÖFFNUNG DER INTERUNIVERSITÄREN KOORDINATIONSSTELLE FÜR FRAUENFORSCHUNG UND FRAUENSTUDIEN für die drei Grazer Universitäten (die Medizinische Universität Graz war bis 2003 Teil der Universität Graz): zur Unterstützung und zum Ausbau von Forschungs- und Lehraktivitäten der Frauen- und Geschlechterforschung; Service, Beratung, Koordination und Information für Wissenschafterinnen und Studentinnen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung & Lehre; Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses und Personals. Leitung: Roswith Roth. Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Barbara Hey.
1994 Die „INFORMATION“ als Zeitschrift der österreichischen Koordinationsstellen (Graz, Linz, Wien) erscheint erstmals.
1994 Female (feministische Alternative im Internet) – Internetgestützte Kommunikationsplattform für Frauenforschung und Lehre wird an der Universität Linz gegründet.
1995 Der erste auf dem Bundesgleichbehandlungsgesetz (1993) basierende FRAUENFÖRDERUNGSPLAN des Wissenschaftsministeriums tritt in Kraft.
1999 Leitung der Interuniversitären Koordinationssstelle: Gertrude Pauritsch.
2000 Übernahme der Leitung durch Barbara Hey.
2001 Der erste Frauenförderplan der Universität Graz tritt in Kraft. Es erfolgt u.a. die Festschreibung (und damit Absicherung) eines Kontingents von 17 überfakultären Lehrveranstaltungen zur Frauen- und Geschlechterforschung, koordiniert von der Koordinationsstelle.
2001 Start des universitätenübergreifenden Programms „Potenziale“ auf EU-Mittel Basis zur Förderung einer geschlechtersymmetrischen Organisationskultur an den Grazer Universitäten. Seit 2007 wird Potenziale ausschließlich von den vier Grazer Universitäten finanziert.
2002 Das Curriculum „Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung“ wird als Wahlfachschwerpunkt im Rahmen der freien Wahlfächer bzw. für ein individuelles Diplomstudium angeboten.
2003 Erste Summer School für Nachwuchswissenschafterinnen, ein zehntägiges komprimiertes Weiterbildungsprogramm zur Förderung wissenschaftsorganisatorischer und karrierefördernder Kompetenzen. Sie wird insgesamt fünf mal bis 2011 veranstaltet.
2004 Die Universitäten richten auf gesetzlicher Grundlage des UG jeweils eigene Koordinationsstellen ein. Umbenennung in Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung an der Universität Graz.
2005 Konstituierende Sitzung der Interfakultären Curriculakommission Frauen- und Geschlechterforschung.
2005 Einrichtung der Professur zur „Soziologie der Geschlechterverhältnisse“ am Institut für Soziologie nach mehrjähriger Vorarbeit. Besetzung mit Angelika Wetterer, seit 2015 mit Libora Oates-Indruchova.
2007 Integration eines Moduls „Gender Studies“ in das universitätsweite Basismodul für alle StudienanfängerInnen.
2009 Abschluss der Akkreditierung des Joint Degree Masterprogramms „Gender Studies“ gemeinsam mit der Universität Bochum.
2010 Der Workshop „Bias-Sensibilisierung“ für WissenschafterInnen mit Aufgaben in Gremien wird zur Optimierung der Personalauswahlverfahren erstmals angeboten.
2011 Einrichtung der Veranstaltungsreihe „To be published“ zur Sichtbarmachung von hervorragenden Abschlussarbeiten der Gender Studies.
2012 Beginn des Projekts „Work-Life-Balance“ - für einen Kulturwandel zugunsten neuer Leitbilder wissenschaftlicher Arbeitsformen.
2014 4. Dezember: 20 Jahresfeier der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung im Rahmen der 2. Jahrestagung der ÖGGF (Österreichische Gesellschaft für Geschlechterforschung) an der Universität Graz.
2016 Umbenennung in Koordinationsstelle für Geschlechterstudien und Gleichstellung