Prozesse, die intersektional vergeschlechtliche Un_Sichtbarkeiten herbeiführen, sind nicht nur überaus komplex, sondern auch zutiefst ambivalent. Sichtbar zu sein oder zu werden ist eine Voraussetzung für politisches und soziales Wahrgenommenwerden, allerdings übersetzt sich Sichtbarkeit nicht automatisch in politische Handlungsmacht. Zudem gilt: Was an Rechten und sozialer Akzeptanz gewonnen wurde, bleibt nie selbstverständlich.
Das „Un_Sichtbarwerden“ ist ein Problemkomplex und ein Prozess, der vor dem Hintergrund weitreichender kultureller und sozialer Veränderungen im globalen Maßstab abläuft. Diese werden unter anderem angetrieben durch die Ökonomisierung des Sozialen, durch (erzwungene) Migration, religiösen Pluralismus, transnationale Protestbewegungen, neue mediale Technologien und die von ihnen hervorgerufenen Narrationen. Das „Sichtbare“ ist nicht einfach gegeben, sondern das historisch spezifische und kontingente Ergebnis von Prozessen des Sichtbarmachens – und, im Gegenzug, des Unsichtbarmachens an den porös gewordenen Schnittflächen von Öffentlichem und Privatem.
In welcher Weise intersektional vergeschlechtliche Formen von Un_Sichtbarkeiten produziert werden und wie dies im Zusammenhang von Macht(konstellationen) und Widerständen zu denken ist, wird bei der 8. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung (ÖGGF) von 20.-22.9.2021 präsentiert und diskutiert. Weiters kann Un_sichtbarkeit auch unter spezifischen Bedingungen als Strategie des Widerstands und der Kritik analysiert werden.
Am Montag, 20. September 2021, 18.00 Uhr, wird die Autorin und Künstlerin Belinda Kazeem-Kamiński eine Keynote mit dem Titel "Unterdessen sind unsere Worte (etwas mehr) willkommen, unsere Körper jedoch nicht." halten. Das restliche Programm wird bald online gestellt.
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