Die Politiken des Affekts in Protestbewegungen in der Türkei, vier feministische Fragen an die Datascience, der Alltag (jüdischer) Sexarbeiter*innen in Zentraleuropa um 1900, ein geschlechterhistorischer Blick auf Aktivist*innen des Natur- und Umweltschutzes, Gender-zuschreibungen in der informellen Pflege und Repräsentationen von Gender, Aging und Care in Werken der US-amerikanischen Literatur – mit diesem thematischen Mix präsentierte sich am 26. Juni die Grazer Geschlechterforschung im Forum Stadtpark.
Derya Özkaya, Juliane Jarke, Susanne Korbel, Katharina Scharf, Martina Schmidhuber und Eva-Maria Trinkaus bewiesen mit ihren Vorträgen beim Symposium Genderforschung@UniGraz 2023 die Aktualität, Innovativität und Heterogenität der Genderforschung an der Universität Graz. Poster gaben zusätzliche Anstöße für angeregte Diskussionen rund ums abschließende Buffet: Sexualität in den frühen Schriften von Judentum, Christentum und Islam (Katharina Pyschny), die Tätigkeiten des Fachbereichs Geschlechtersoziologie, Sorge als queere Medienpraxis (Stefan Schweigler), Autonomie, Gerechtigkeit und älteren Migrant*innen (Anna Kainradl) und „Aging and Gender-Based Violence” (Dzenana Pupic ) lieferten den rund 60 Teilnehmer*innen reichlich Stoff für interdisziplinären Austausch.
Das Symposium Genderforschung@UniGraz2023 ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die es seit 2018 gibt. Die Idee dahinter ist, dass Personen, die zu Gender-Themen arbeiten und noch nicht lange an der Uni Graz sind, sich und ihre Arbeit vorstellen und in angenehmer Atmosphäre in Austausch mit Personen kommen, die schon länger im interdisziplinären Feld der Genderforschung bzw. angrenzenden Forschungsfeldern an der Uni Graz tätig sind.
Organisiert wurde das Symposium von der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien und Gleichstellung in Kooperation mit dem Forschungsnetzwerk Heterogenität und Kohäsion – Cluster Gender, dem Arbeitsbereich Kultur- und Geschlechtergeschichte des Instituts für Geschichte und dem Doktoratsprogramm Interdisziplinäre Geschlechterstudien.
Das nächste Symposium Genderforschung@UniGraz ist für 2025 geplant und wird wieder spannende Einblicke in die Genderforschung erlauben. Für Personen, die ihre Neugier schon davor stillen wollen, gibt es von 18.-20. September 2024 bei der Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung Gelegenheit dazu.
